Peter Schöffer
Kurzbiografie zu Peter Schöffer
Peter Schöffer wurde um das Jahr 1425 in Gernsheim am Rhein geboren. Sein Geburtshaus stand vermutlich im sogenannten Schafviertel in der Nähe des Kloster Erbach'schen Hofes, in der heutigen Schöfferstraße, Ecke Schafstraße. Sein Todesjahr wird in das Jahr 1503 datiert, womit im Jahr 2003 sein 500. Todestag begangen wird und Anlass zum Schöfferjahr 2003 ist. Über seine Eltern und weitere Vorfahren sind keine genauen Angaben zu machen.
Von 1440 an hält sich Peter Schöffer als "Bücherabschreiber" und Handschriftenhändler in Paris auf. Zu welchem Zeitpunkt er von dort nach Mainz zurückkam, ist nicht genau festzustellen, doch muss dies um 1450 geschehen sein, da er im Jahre 1452 in Mainz im Auftrage von Johannes Fust an der 42zeiligen Bibel mitwirkte. Ab 1452 stand Peter Schöffer in Diensten der gemeinsamen Gesellschaft "Fust-Gutenberg-Schöffer". Seit 1455/56 war er dann bis zum Tode Fusts (1466) ausschließlich Teilhaber in der Fust-Schöfferschen Druckerei und Verlagsbuchhandlung beschäftigt. Ab dem Jahre 1467 existiert schließlich die eigenständige Druckerei Schöffers in Mainz, welche im Jahre 1503 von seinem Sohn Johannes übernommen wird. In die Zeit um 1467 fällt auch seine Heirat mit Christina Fust, der Tochter von Johannes Fust. Aus dieser Ehe gingen vier Söhne hervor: Gratian, Johannes, Peter und Ludwig. Mit Ausnahme von Ludwig Schöffer, von dem keine weiteren Lebensdaten vorliegen, waren die drei anderen in der Druckkunst weiter tätig.
Peter Schöffer ist auch Mitbegründer der Frankfurter Buchmesse und wurde im Jahre 1479 Bürger der Stadt Frankfurt. Peter Schöffer gilt als Vervollkommner der Druckkunst, sein bedeutendster Verdienst dürfte in der Entwicklung und Vervollkommnung der Schriftsetzung liegen. Als Beispiel sei hier der sogenannte Mainzer Psalter genannt. Peter Schöffer hat sich häufig in den Schlussschriften seiner Drucke als Peter Schöffer aus Gernsheim genannt.
Die Stadt Gernsheim hat ihrem größten Sohn im Jahre 1836 ein bleibendes Schöffer Denkmal errichtet, das wohl auch im Schöfferjahr 2003 im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stehen wird. Nach ihm ist auch die spätere Schöfferschule (heute Schöfferhaus mit Museum) und der Schöfferplatz, auf dem sich Denkmal und Schöfferhaus befinden, benannt. Auch eine Schöfferstraße erinnert in Gernsheim an seinen Namen. Auch alle in Gernsheim geborenen Schäfer Namensträger dürften mit den Vorfahren Peter Schöffers in Blutsverwandtschaft stehen. Der Name entwickelte sich über die Jahrhunderte von Scheffer über Schöffer zu Schäffer und schließlich zu Schäfer, in lateinischer Sprache opilio. Viele seiner Nachkommen führten den Schäfer- bzw. Hirtenstab in ihrem Familienwappen.
Hans H. Hertling